Wir buchten ein verlängertes Wochenende zum Ausspannen für zwei. Sah alles online gut aus und die Bewertungen passten auch. Etwas verwunderlich war die Mail ein paar Tage vor Anreise, die darauf hinwies, dass sollte sicher gehen wollen abends vor Ort etwas zu essen zu bekommen, lieber vorab reserviert. Ok, da recht abseits jeder Stadt gelegen, schauen wir besser mal rein. Drei Restaurants vorhanden, klingt doch ordentlich. Dann wurde es jedoch spannend. Gourmet Restaurant mit 300,-€ no show Reservierungsbedingung. Wow. Voller Spannung auf die Karte. Bei rund 800 € mit Weinbegleitung sollten zwei der sechs Gänge aber nicht „Mein Lieblingskäse und Früchtebrot“ oder „Kirsche, schwarzer Reis und Yuzu“ heissen. Zudem war mir die Zusammenstellung von zarter Jakobsmuschel, bei der jedes sanfte Würzen schon den tollen, milden Geschmack überdeckt, und kräftigem Trüffel suspekt. Gut Geschmacksache, aber wir waren raus. Also Bootshaus, ja aber Freitag ausgebucht, Samstag ausgebucht, nur Sonntag war um 18 Uhr noch ein Plätzchen frei. Und das in völliger Nebensaison. No show natürlich 100 €. Da hat man beste Laune, wenn man vor Anreise schon mal die Visa Daten eingibt… Letztes Restaurant im Bunde dann die Asia-Bar - die hat aber nur Montags und Dienstags offen und ist online nicht buchbar. Ernsthaft? Gut wir waren dann am Sonntag im Bootshaus. Beim Eintreffen um 17.55 Uhr schickte man uns noch mal weg. Man sei noch nicht fertig. Ok, dann eben noch mal an den Strand. Nicht nett, aber was soll’s . Einen guten Aperitif, Brot und zwei Vorspeisen bestellt und bekommen. Naja das Vitello Tonnato und das Ceviche von der Makrele waren für die 55 € sehr übersichtlich, aber schmeckten. Dann das Hauptgericht. Der Wolfsbarsch war durchaus ok. Die 100g Steinbutt in einem Schäumchen und mit 3 Melonenperlen hingegen, erinnerten deutlich mehr an eine zweite Vorspeise, als dass sie einem Hauptgericht nahe kamen. Es passiert eher sehr selten, dass meine Frau nach einem Dessert fragt. Gut Schokoladentarte zum einen und eine Variation aus Hagebutte zum anderen. Hätte ich doch anders entschieden. Die Tarte versuchte krampfhaft, den fehlenden Sättigungsgrat der Vorgänge zu kompensieren. Schwer, grob, süß, fett - sie blieb trotz verbliebenem Appetit zum großen Teil liegen. Am Ende samt der einfachen Flasche Grauburgunder 300 €. Trotz netter Bedienung völlig fehlinvestiert. Die Krönung kam jedoch noch. Am Montag also in die Asiabar. Abfuhr, direkt am Eingang. Man sei voll, mehr als 20 Gäste bewirte man nicht am Abend! Alle halbe Stunde zwei Tische und die seien nunmal reserviert. Auch die zahlreichen freien Plätze an der Bar und in den Lounges waren kein Argument sich erweichen zu lassen. Der mögliche Platz sei nicht das Problem, es gehe ums Prinzip. Es wäre schließlich das beliebteste Restaurant vor Ort, so der herbeigerufene Restaurantchef, und so wörtlich „….man habe es nicht nötig!“ OK, an der Stelle waren wir dann raus. Wir hatten am Ende den Eindruck, alles ziele darauf ab
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