190dietmarh
3 Oktober 2021
Schicke Internet-Seite, humorig verfasste Karte mit Lokalkolorit, mit vielen Klassikern, aber auch kreativen Gerichten. Beim Erstbesuch nehme ich in solchen Fällen (im Südwesten) gerne einen Zwiebelrostbraten ( hier als "Rumpsteak von der deutsche Färse, mit Zwiebel-Bratsoß und Butterspätzle"), daran lässt sich meist sehr viel ablesen. Dazu noch einen "hausgemachten Kartoffelsalat" - stand zwar nicht separat, sondern als Beilage auf der Karte, aber so flexibel war man ... Vorneweg ein "Böhmisches Pils", vom Fass aus eigener Brauerei - unglaublich gut. So gut, wie ich es wirklich nur aus Tschechien kenne. Dieses Pils, das muss man sagen, ist jederzeit einen Besuch wert. Lautes Gezank aus der Küche trübte zwar etwas den Genuss (im überdachten Biergarten), aber das kommt mal vor, und renkte sich auch wieder ein. Der Kartoffelsalat kam zeitgleich mit dem Zwiebelrostbraten, das kann man machen. Unangenehm allerdings, wenn der Kartoffelsalat wirklich kalt wie ein Speiseeis ist - und das Hauptgericht (im Pfännchen servier) sehr heiß. Da muss man dann erst mal eines der beiden Gerichte stehen lassen. Der Kartoffelsalat war sehr hübsch auf Radicchio, Rucola u.ä. angerichtet, und auch sehr günstig für 4 Euro (ein gemischter Beilagensalat, ohne KS, hätte 7 Euro gekostet ...). Allerdings überzeugte er qualitativ leider nicht wirklich, hatte eher Kantinen- als Wirtshausqualität (keine guten Salatkartoffeln, auch tendenziell zu kurz gekocht - ich vermute, weil es keine festkochenden Kartoffeln, sondern allenfalls halbfest-kochende waren; abgeschmeckt war er aber ordentlich). Und die starke Kühlung spricht zumindest auch nicht dafür, dass er frisch gemacht worden war. (Das würde ich aber bei einem guten Wirtshaus am Sonntag Mittag eigentlich erwarten.) Der Zwiebelrostbraten - ein wunderbares, schönes Rumpsteak, auch mit tollem Fettrand, sah rundum lecker aus, der Anschnitt machte auch Spaß, auch geschmacklich, zunächst. Allerdings war - was leider oft passiert, der Garpunkt doch deutlich verpasst worden ("medium rare" war bestellt - in der Karte im Internet werden eigens die Garpunkte sogar mit Bild erklärt; es war aber leider bis auf ein kleines Stück eher "well done", was in der Internet-Karte mit den Worten beschrieben wird "Bestellen Sie lieber Huhn"). Trotzdem war das Fleisch aber immer noch relativ saftig, was jedenfalls auch für die Qualität spricht. Allerdings schmeckte das Steak nach ca. einem Drittel plötzlich bitter und leicht metallisch; ich kann mir das nur so erklären, dass das Fleisch vor dem Anbraten ungleich gepfeffert wurde, und dieser beim Anbraten an- bzw. verbrannte. (Das erste Stück und insb. auch das Fett schmeckte sehr gut, insofern habe ich keinerlei Zweifel bezüglich der Fleischqualität, im Gegenteil.) Die Spätzle waren schön goldgelb, allerdings sehr gleichmäßig geformt und fest (nicht fluffig-porös), schmeckten auch eher mehlig; möglicherweise kam die Farbe also nicht nur von den Eiern (wurden also womöglich weniger Eier verwen
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